Er bringt die Dinge ins Rollen, hat ein gutes Koordinationsvermögen, ist stressresistent und liebt tägliche Herausforderungen.
Christian ist Teamleitung in der Disposition bei REISSWOLF. Als dieser sollte man in sich ruhen, gerne früh aufstehen und Spaß an Tourenplanungen haben, die im besten Fall so stattfinden und im schlimmsten Fall nochmals neu geplant werden müssen.
Seit 15 Jahren ist Christian als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen tätig - neun Jahre davon bereits bei REISSWOLF in der Dispo und die letzten sechs sogar als Teamleitung. Und es gefällt ihm so gut, dass es mindestens nochmal so viel Jahre werden sollen. Fragt man ihn, was ein Disponent tut, bekommt man die Antwort: „Ein Disponent organisiert Abläufe und kümmert sich darum, dass alles so läuft wie es läuft.“
In Wirklichkeit verbirgt sich hinter dieser bescheidenen Aussage viel, viel mehr. Christian ist ein ruhender Pol, wenn die Dinge mal nicht auf Anhieb so laufen, wie sie sollen. Er ist sowohl strategischer als auch operativer Denker, Organisationstalent, in der Lage Prioritäten zu setzen und schnell auf Änderungen und Herausforderungen zu reagieren, und besitzt reichlich Teamgeist. Zwingende persönliche Voraussetzungen, um in diesem Beruf Erfüllung und Zufriedenheit zu finden. Tatsächlich ist Disponent keine geschützte Berufsbezeichnung, es gibt also auch keine anerkannte Ausbildung als Disponent. Die meisten machen, so wie Christian, eine 3-jährige kaufmännische Ausbildung und spezialisieren sich danach durch Fortbildungen. Die Arbeit als Disponent ist sehr unterschiedlich – abhängig von Branche und Unternehmensgröße.
Christian und sein Team, das aktuell aus zwei Mitarbeitern und einem Azubi besteht, sind Dreh- und Angelpunkt einer reibungslosen Organisation unserer Aktenvernichtungs-Dienstleistung. Für unsere Kunden übernehmen wir die datenschutzgerechnete Vernichtung von Unterlagen wie zum Beispiel Personalakten, Krankenakten und allen weiteren anfallenden Dokumenten. Der Prozess startet bei der Aufstellung unserer Sicherheitsbehälter. Diese sind in verschiedenen Größen erhältlich und können dank elektronischem Schließsystem nicht von unbefugten Personen geöffnet werden. Sind die Sicherheitsbehälter voll, so werden sie entweder von unseren Fahrern durch neue, leere Behälter getauscht und die vollen anschließend bei uns im Betrieb geleert oder aber der Inhalt der Sicherheitsbehälter wird direkt vor Ort in unserem mobilen Schredder (Presswagen) vernichtet.
Das Team rund um Christian koordiniert damit möglichst effiziente Touren unserer Fahrer, sorgen für die optimale Auslastung von Fahrzeugen und arbeiten eng mit Fahrern, Back Office und Service Center zusammen, um immer wieder den besten Weg für alle Beteiligten zu finden und einen reibungslosen Workflow sicherzustellen. Sie überwachen Lenk- und Ruhezeiten und kümmern sich um alle rechtlichen und regulatorischen Vorgaben. Und sie beherrschen natürlich auch die dafür benötigten Software-Systeme. In unserem CRM-System hinterlegen sie alle zu beachtenden Besonderheiten pro Kunde sowie Standort und halten diese Infos auf dem aktuellen Stand. Zum Beispiel die Art des Treppenhauses beim Kunden vor Ort, weil elektronische Treppensteiger, die den Behältertransport über Etagen hinweg erleichtern, nicht auf Wendeltreppen eingesetzt werden können. Oder dass in der Straße des Kunden nur ein kleiner Transporter eingesetzt werden kann oder zwei Mann vor Ort für einen bestimmten Kunden benötigt werden.
Wie sieht ein beispielhafter Tagesablauf bei REISSWOLF denn nun aus?
Im Großen und Ganzen gibt es zwar einen roten Faden im Tagesablauf, so Christian, trotzdem ist kein Tag wie der andere. Einfach gesagt: Wir haben Fahrzeuge und wir haben Fahrer - und die muss man bestmöglich einsetzen. Bei uns sind es derzeit 20 Fahrzeuge und 30 Fahrer. Am Vortag erfolgt die Planung für den Folgetag, und zwar PLZ-basiert. Der Morgen startet zunächst mit einer Prüfung, ob die Planung vom Vortag auch so stattfinden kann oder ob es Störfaktoren gibt. Fahrer können kurzfristig krank sein, Fahrzeuge kaputt gehen. Das sind dann die abwechslungsreichen und auch mal hektischen Minuten, in denen man versucht, bestmöglich umzuplanen. Christian findet besonders diesen Teil seines Jobs spannend und hat großen Spaß daran.
Im Falle eines erkrankten Fahrers muss geschaut werden, ob es noch weitere Touren im direkten PLZ-Umfeld gibt, bei denen etwas Luft ist, und dann werden alle geplanten Aufträge auf andere Fahrer verteilt. Das kann schon mal dazu führen, dass dieser 5-6 Anlaufpunkte mehr an dem Tag hat. Bei Leerungsfahrten mit dem Presswagen ist das meistens nicht so tragisch, da können höchstens die vielen Hamburger Baustellen eine große verkehrstechnische Herausforderung sein. Wenn Sicherheitsbehälter getauscht werden, ist es aber immer auch ein Glücksspiel. Manche Kunden haben viele Etagendienste, was natürlich mehr Laufwege und Zeitbedarf für die Fahrer bedeutet. Wenn diese Kunden an dem Tag allerdings drei Sicherheitsbehälter nicht tauschen müssen, spart der Fahrer dafür wieder rund eine Viertelstunde ein.
Seit Corona hat sich die Planung bei uns spürbar verschoben. Während vorher die schiere Menge an Papier und Leerungen pro Fahrzeug zu bewältigen war, hat sich die Menge durch weniger Papierverbrauch allgemein deutlich reduziert. Die Kundenanzahl hat sich dabei nicht unbedingt verringert, aber die Papiermenge pro Sicherheitsbehälter schon. Nun geht es vermehrt darum, die einzelnen Fahrzeuge bestmöglich ausgelastet zu bekommen, damit die Tour lohnenswert ist.
Man gewinnt laut Christian nach und nach ein immer besseres Gespür dafür, wie man Leistungskennzahlen, jeweiliges Auftragsvolumen, individuelle Kunden-Konditionen und Tourenplanung optimal zusammen bekommt.
Üblicherweise ist es so, dass wir pro Tag feste Bestandskundenaufträge, sogenannte Stammtouren haben. Manche im 4-Wochen-Rhythmus, manche im wöchentlichen. Dazu kommen dann Einmalleerungen sowie Neukunden in dem PLZ-Gebiet. All diese Aufträge werden dann zusammengeführt und im besten Fall passt das. Oder man fängt, gem. O-Ton von Christian, „das Basteln an“. Je nach Bedarf wird dann ein weiteres verfügbares Fahrzeug oder auch ein zusätzlicher Beifahrer gesucht und bislang auch immer gefunden.
Mit welchen Schwierigkeiten muss man zurechtkommen?
Fragt man Christian, was ihn vielleicht auch mal nervt an seinem Job, gibt es nur eine einzige Sache: kaputte Autos. Zumal diese dann oft direkt ein paar Tage nicht im Einsatz sein können. Hier tritt inzwischen eine weitere Herausforderung zutage: Die Reparaturzeiten haben sich in fast allen Werkstätten verlängert, da dort zunehmend Personalmangel herrscht. Es gibt theoretisch zwar auch ein Ersatzfahrzeug, das aber praktisch ständig für besondere Aufträge ebenso verplant wird. Lieber so schnell wie möglich, ist hier klare Devise in der Dispo. Eine große Dachboden-Räumung direkt zu erledigen und die Papiermengen bei uns zu haben, ist selbstverständlich besser, als solch einen lukrativen Auftrag um ein bis zwei Wochen verschieben zu müssen. Und Christian erträgt den Gedanken nicht, dass ein Fahrzeug einfach auf dem Hof steht und nicht verplant ist.
Eine schöne Anmerkung zum Ende hin: Christian ist als Teamleitung der Dispo wunschlos glücklich,genießt den Zusammenhalt und das vertraute Miteinander an unserem Standort in der Wendenstraße sehr. Selbst, wenn es mal einen Reibungspunkt gibt und dann durchaus auch mal lautstark Meinungen kundgetan werden können, ist das spätestens am nächsten Morgen Geschichte und alle wieder fein miteinander. So ist eben die Mentalität bei uns. Christian selbst hat großen Respekt vor allen unseren Fahrern, weiß, was sie täglich im Straßenverkehr und bei den Kunden leisten und auszuhalten haben. Vielleicht die beste Eigenschaft überhaupt, die man als Disponent bei REISSWOLF mitbringen sollte.